Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Veröffentlicht am 29. Juni 2025 um 13:03

Autor: Tracy Chevalier
Art: Roman
Sterne: 5/5

War das Mädchen mit dem Perlenohrring vielleicht die Dienstmagd von Vermeer?

Griet lebt in Delft in einer Keramikhandwerksfamilie. Sie sind nicht reich, doch kommen klar, bis ihr Vater einen schweren Unfall hat und dadurch erblindet, und der Bruder in die Lehre geht. Nun ist es Griet ihre Aufgabe, Geld nach Hause zu bringen. Da bekommt sie eine Anstellung im Haushalt des Malers Vermeer. Doch hat sie es von Anfang an dort nicht einfach. Die Hausherrin Catharina kann sie nicht leiden, Maria Thins mahnt zur Vorsicht und die andere Dienstmagd ist eifersüchtig auf sie. Eine der Töchter der Vermeers hat es auch auf sie abgesehen und spielt ihr einen Streich nach dem anderen. Als ihr Herr dann auch noch einfordert, dass sie heimlich ihm hilft und ihm assistiert, bekommt sie immer mehr Probleme und ahnt schon, dass es nicht gut ausgehen wird. Doch was soll sie machen? Schließlich ist sie nur eine Dienstmagd.

 

Ob sie es wirklich war, die er damals gemalt hat, weiß man nicht. Es ist wenig über das Leben des Vermeer bekannt, daher ist das Buch eine Möglichkeit, wie es gelaufen sein könnte. Und in Bezugnahme auf die damalige Zeit ist es auch recht realistisch, dass es so war. Doch genau wissen tun wir es nicht. Die Autorin malt mit Worten eine Variante zur Entstehung seines bekanntesten Werkes. Auch versucht sie eine Erklärung zu finden, warum er nur 37 Bilder gemalt hat.

 

Der Schreibstil ist toll und man kann wirklich sagen, sie malt die Geschichte. Denn sie benutzt eine wortmalerische Sprache, sodass man wirklich alles vor dem inneren Auge sieht und mit den Personen mitfühlt oder mitfiebert. Ich habe mehrfach geweint, ob vor Wut, Rührung oder Trauer. Es waren immer unterschiedliche Emotionen, die in mir ausgelöst wurden. Als ich anfing zu recherchieren, wie gut das Buch recherchiert war, verschwand ich nochmal nach Delft und tauchte nochmal in die Geschichte ein. So gut recherchiert und gemalt hat sie.

 

Auch das Stilmittel, dass sie es aus der Sicht einer Dienstmagd geschrieben hat und nicht aus seiner Sicht, macht das Buch nur noch besser. Ich habe es wirklich verschlungen und muss sagen, das gehört in den Bücherschrank von Literaturfans, denn in meinen Augen ist es genau das: Literatur. Ein sehr guter Roman über einen Maler, über den man wenig weiß.

 

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.

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